Altersempfehlungen

Die Frage, für welches Alter Kinder-Medien geeignet sind, ist nachvollziehbar. Die Antworten allerdings sind weniger hilfreich, als zu vermuten ist.

Ziel der Mediennutzung: Das erste Problem tritt auf, wenn man sich fragt, was die Altersangeben überhaupt aussagen sollen.

  • Soll ein Medieninhalt dem Kind nicht schaden? (Ausschluss negativer Folgen)
  • Soll ein Medieninhalt dem Kind in seiner Entwicklung nützlich sein? (Gewährleistung positiver Folgen)
  • Oder soll ein Medieninhalt für ein Kind vollständig verstehbar sein? (Gewährleistung vollständiger Nutzbarkeit)

Tatsächlich sind die Antworten auf diese Fragen nicht konkret am Alter eines Kindes festzumachen. Das Alter kann nur eine grobe Orientierung geben. Dabei legt man pädagogisch sogar eher das sogenannte „Entwicklungsalter“ zugrunde als das biologische. Beispiel: Ein Kind, das biologisch fünf Jahre alt ist, aber in seinem Leben sehr häufig in den Genuss des Vorlesens anspruchsvoller Texte gekommen ist, hat in den Bereichen „Zuhören“ und „Verstehen“ möglicherweise schon ein Entwicklungsalter von sieben Jahren.

Gleichzeitig kann es sein, dass irgendein Detail einer Geschichte ein einzelnes Kind erschreckt, obgleich die Kinder seiner Altersgruppe damit nicht das kleinste Problem haben.

Entscheidend ist nicht das Alter. Es ist sinnvoller sich an er Entwicklung, den Fähigkeiten und den Bedürfnissen der Kinder zu orientieren.

In diesem Sinne bieten die hier zugrundeliegenden Altersgruppen sehr grobe Empfehlungen, hinter denen folgende Gedanken stecken:

  • ab 4 Jahre: Geschichten, Identifikationsfiguren, Humor
  • ab 6 Jahre: moralische Themen, längere Geschichten, Übergang zum Selberlesen
  • ab 8 Jahre: Selbstlesen einfacher Geschichten, wachsendes Interesse an Hörspielen und Filmen
  • ab 10 Jahre: komplexe Themen, weitere Reflexionen, Ironie

Die Empfehlungen wollen Orientierung geben – nicht abschließend bewerten. Denn du kennst dein Kind am besten.

Hinweis: Medienangebote für unter 4-Jährige sind hier bewusst nicht aufgeführt. Sie sind sehr wichtig, aber dienen meist eher der Entwicklung des Kindes als dem gemeinsamen Erleben einer Geschichte als Familie. Deshalb setzen die Empfehlungen dieser Seite dort an, wo Kinder beginnen, Erzählungen zu folgen – und Medien echte Familienunterhaltung werden.